Darmsanierung

Wie lange stillen? Darmsanierung auch beim Baby?

Darmsanierung - Wie sie funktioniert & wem sie helfen kann

Darmsanierung ohne Diät

"Der Tod sitzt im Darm!", lautet eine uralte Medizinerweisheit.

Nicht erst seit der Einführung von E-Stoffen in die Nahrung gibt es offenbar Darmprobleme. Heute finden sich bei Chronisch Entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa regelmäßig als Ursachen neben der Fehlernährung chronische Dysbiosen im Darm. Der moderne Darm leidet oft unter Pilzbefall z.B. durch Candida albicans, von dem die Gastroenterologen behaupten, Pilze gehörten in einen gesunden Darm. Viele CED-Patienten leiden unter unerkanntem Protozoen-Befall, der jedoch nicht als solcher diagnostiziert wird. Allerdings wird bei Helicobacter-Infektionen des Magens neben einem speziell auf Helicobacter wirkenden Antibiotikum stets ein Protozoen-Antibiotikum parallel verabreicht. Auf Rückfrage heißt es vom Facharzt, dass sich diese Kombination bewährt hätte!? Evidenzbasiert!

Die von mir entwickelte orthomolekulare Darmsanierung (ODS) kommt im Gegensatz zur Gastroenterologie ohne Antibiotika, ohne Antimykotika und ohne Pilzdiät aus. Die orthomolekulare Darmsanierung läuft nach einer vierwöchigen Initialphase zur Entgiftung/Entschlackung mit REHA 1 in zwei weiteren Schritten ab: Die ODS 1A für den Dünndarm über vier Wochen mit der abschließenden ODS 2 für weitere vier Wochen. Die Ernährung sollte eigentlich immer aus ökologischer Frischkost ohne Zusatzchemie bestehen. Dazu gehört auch frisches oder getrocknetes Obst, Honig, Marmelade aus Öko-Rohstoffen usw.

Die Wirksamkeit dieses sanften Therapieansatzes konnte in der Göttinger Wohlfühlstudie zur Darmsanierung ohne Diät sehr schön demonstriert werden. 92 % Reduktion aller gastrointestinalen Beschwerden allein unter der vierwöchigen Entgiftung und vierwöchigen ODS 1 (Dünndarmsanierung) - in nur 8 Wochen! Das ist weltweit einzigartig - aber nicht von mir erfasst, sondern von Mitarbeitern der Göttinger Universität!

Dass die Psyche unter dieser Therapie auch beflügelt wird, konnte in der gleichen Studie eindrucksvoll belegt werden: Müdigkeit und Depression verschwanden in nur 8 Wochen völlig, wohingegen die Aktivität und die Lebensfreude innerhalb von 12 Wochen Maximalwerte erreichten! Das kann auch als Hinweis auf die Reduktion von Nahrungsmittelunverträglichkeiten durch die eingesetzten Orthomolekularia bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa verstanden werden. Die Grundlage dieses Erfolges beruht jedoch offenbar auf einer alten Erkenntnis von Louis Pasteur aus dem 19. Jahrhundert: Ein Bakterium ist nichts ohne sein Milieu!

Gelegentlich bleiben noch Befindensstörungen trotz scheinbar gesunder Kost und Darmsanierung nach. Dazu gehört das Darm-Resonanz-Syndrom. Das ist eine bioenergetische Störung, die sich durch eine plötzlich auftretende starke Müdigkeit oder kurzfristig anhaltende Schmerzen zeigt, für die es medizinisch scheinbar keine Erklärung gibt. Der Betroffene "könnte tot umfallen", möchte sofort ins Bett, um zu schlafen. Nach ca. 30 Minuten ist auch ohne Schlaf "wie aus heiterem Himmel" die Müdigkeit wieder vorbei.

Dieses Phänomen entsteht durch Interferenz eines störenden, belastenden Darminhaltes mit dafür sensibilisierten Darmabschnitten. Dabei wird spontan innerhalb von Sekunden der Energiehaushalt eines bestimmten Darmsegmentes so belastet, dass der Körper kaum noch freie Energie für Muskelaktionen oder Denkaktivitäten hat. Langfristig kann eine derartige Darmstörung auch der Auslöser von Zellentartungen sein, die ja immer eine langjährige Vorgeschichte haben.

Die regelmäßig ernährungsbedingten Ursachen dieser Störungen einzugrenzen und auszuschalten ist oft schwierig. Der Aufwand wird aber durch gesteigerte Belastbarkeit und neue Lebensfreude belohnt!

Wie funktioniert die Darmsanierung & wem kann sie helfen

Interview mit Peter-Hansen Volkmann

 

Seit einigen Jahren setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, wie wichtig doch der Darm für unsere Gesundheit ist. Was macht den Darm so bedeutsam?

Der Darm ist deshalb im Zentrum der Gesundheit, weil der Darm von alters her ein Zentralorgan von Wohlbefinden, Störung und Krankheit ist. Das haben schon Menschen wie Hippokrates erkannt. Damals hieß es schon: „Du bist, was Du isst“ oder „Der Tod sitzt im Darm.“

Es gibt viele Dinge, die über den Darm gesteuert werden, das weiß man schon lange – die Menschen wissen das schon lange. Und wir wissen heute, im wissenschaftlichen Zeitalter, dass zum Beispiel 70 oder 80 Prozent unseres Immunsystems im Darm ist. Es gibt inzwischen auch Formulierungen wie „das Darmhirn“. Warum? Weil mehr Nervenzellen im Magen-Darm-Trakt sind als im Gehirn. Das muss man sich einfach mal überlegen. Es gibt auch die Formulierung: „Ich habe es aus dem Bauch heraus entschieden.“ Da ist auch die Interaktion zwischen Hirn und Bauch. Der Darm ist also ganz wichtig: einmal im emotionalen Bereich, wenn ich zum Beispiel ein kleines Mädchen habe, das immer wieder Bauchweh hat und der Psychosomatiker sagt: „Ja das ist ein kleines Mädchen,  die sind ja alle so sensibel.“ und wenn ich dann genau aus meiner Sicht gucke, dann wurde das Kind eben falsch ernährt und isst etwas, was ihm nicht gut tut, wie zum Beispiel die schönen Überraschungseier und ähnliche Dinge. Das macht Bauchweh und wenn dann noch ein bisschen Stress dazu kommt, dann leidet so ein kleiner Mensch. Das ist ein Aspekt.

Dann mache ich in der Praxis Applied Kinesiology, ein amerikanisches Muskeltestverfahren. Da haben wir Verknüpfungen der Muskeln über Meridiane zu Organsystemen und da gibt es eine ganze Reihe Muskeln. Nehmen wir  z.B. den Oberschenkelmuskel. Das ist ein Dünndarmmuskel, das heißt, dass der Oberschenkelmuskel mit dem Dünndarm verknüpft ist. Wenn nun der Dünndarm gestört ist und sich auf den Oberschenkelmuskel auswirkt, dann ist es logisch, dass ich  beispielsweise Knieprobleme bekommen kann.

Also es gibt viele Interaktionen von innen nach außen oder von außen nach innen. Das kennen wir bei Wickeln und ähnlichen Geschichten. Der Darm ist einerseits ein Verdauungsorgan, andererseits ein Resorptionsorgan. Und wenn Sie chronisch kranke Menschen haben, dann haben diese in 100 Prozent der Fälle einen kranken Darm.
 

Fallen Ihnen noch andere Beschwerden ein, bei denen man hellhörig werden und auf seinen Darm achten sollte?

Also bei Neurodermitis beispielsweise sollte man immer an den Darm denken. Man sollte aber auch bei Wirbelsäulenproblemen sowie bei Gelenkstörungen an den Darm denken.

 

Was kann man denn vorsorgend für den Darm tun?

Vorsorgend für den Darm kann man sich immer gesund ernähren. Wenn man es verträgt, sollte man zum Beispiel regelmäßig milchsaure Dinge essen und zwar in einem vernünftigen Zustand, also zum Beispiel Joghurt oder Dickmilch ohne Zusatz- und Aromastoffe mit frischem Obst oder mit einer guten Bio-Marmelade und ähnlichen Dingen.

Aber auch Sauerkraut - natürliches Bio-Sauerkraut. Das Interessante ist, die meisten Menschen, ich sag mal 80 bis 90 Prozent in Deutschland, die Sauerkraut essen, essen ein saures Kraut. Das hat aber mit Sauerkraut gar nichts zu tun, weil es mit Essig aufgefüllt wurde. Es hat überhaupt keine verdauungsfördernde Funktion. Es ist nur saurer Kohl. Und wenn ich den natursauren Kohl (das richtige Sauerkraut) nehme, dann habe ich sehr viel Vitamin C drin, weil die Bakterien Vitamin C entwickelt haben. Dann habe ich die Milchsäure drin und Faserbestandteile, die ich natürlich auch in dem anderen Kohl drin habe, die „Futtermittel“ für Symbionten sind, also für  Keime, die unsere Gesundheit im Darm unterhalten. Was leider vergessen wird: Ich habe kürzlich einen Vortrag über Symbionten gehalten bei Gynäkologen (bei einem Gynäkologentag) und da bin ich über eine Studie aus den USA gestolpert und da sagt der Kollege, ein berühmter Professor: "Wir vergessen heute alle im Medizinbereich, dass die Bakterien, die wir im Darm haben, viel mehr sind, als die Zellen, die wir im Körper haben und dass die Bakterien im Darm einen viel größeren Einfluss auf die Gesundheit haben, als alle Zellen, die der Körper sonst mitbringt." Dieses Wechselspiel ist ganz wichtig und das ist bisher in weiten Bereichen überhaupt nicht erkannt.

 

Sie empfehlen eine Darmsanierung. Was ist denn überhaupt eine Darmsanierung?

Eine Darmsanierung ist primär Zufuhr lebensfähiger Keime, die wir in bestimmten Darmabschnitten brauchen. Die Darmsanierungen werden inzwischen in vielen Variationen gemacht, es wird alles Mögliche angeboten. Meine Erfahrung ist in mehr als 30 Jahren Naturheilkunde ist: Man muss den Körper erst einmal vorbereiten über eine Entgiftung, über eine Abdichtung der Darmwände. Das Stichwort ist „Leaky gut“ der durchlässige Darm, der leckende Darm, der dazu führt, wenn sogenannte enge Verknüpfungen zwischen Zellen, wenn diese geöffnet sind, dass zwischen diesen Zellen in die Unterschleimhaut (Untergewebe) Giftstoffe eindringen, aber auch Verdauungsbestandteile usw., die dann Leberstoffwechselstörungen und Allergien mit auslösen können usw. …

Also deshalb ist meine Erfahrung und meine Arbeitsweise seit mehr als 20 Jahren, erst einmal den Darm abdichten, den Körper vier Wochen lang etwa entgiften, dann erst eine Dünndarmsanierung, also nicht gleich alles, sonst ist der Körper überfordert.

Dann erkläre ich den Patienten gelegentlich, wenn sie zum Beispiel chronische Durchfälle haben oder Übelkeit oder sie haben vielleicht irgendetwas Falsches gegessen: Es kommt kein Mensch darauf, den Rhein, wenn er zum Beipspiel von Ciba Geigy oder von Bayer oder … im Rahmen eines Chemieunfalls vergiftet worden ist, aufzustauen, in der Hoffnung, dass wird sich dann erledigen.

Wenn Ihr Darm so ist, dass Sie Durchfall haben, Brechdurchfall – ganz schlimm, Montezumas Rache oder die Rache der Pharaonen oder wie auch immer, dann bekommen Sie eine Pille oder drei Pillen, die hinten zumachen. Das ist völlig krank.

Die ganzen Giftstoffe, die Sie im Darm haben, müssen Sie dann über die Leber resorbieren, müssen Sie da entgiften und müssen Sie über die Niere ausscheiden. Ich sage immer, ein Magen-Darm-Trakt ist wie ein Fluss, deshalb habe ich den Rhein eben angesprochen, der wird von der Quelle bis zur Mündung saniert. Das heißt, wenn ich Durchfall habe, Wasser, Wasser, Wasser, eventuell Elektrolyte, also Mineralien wie Magnesium und Calcium, aber auch Zink und B-Vitamine usw., Kalium dazu. Und wenn ich das von oben gebe und wenn ich dann noch Symbionten dazu gebe - da gebe ich auch wieder das 3-SymBiose-plus (nach jedem Erbrechen und nach jedem Durchfall 1-2 Kapseln in den Mund nehmen, kauen zwei Minuten lang, dann langsam herunterschlucken), dann saniere ich auf dem Wege innerhalb von sechs bis zehn Stunden den Darm. Und ich bin nicht drei Tage oder eine Woche krank, weil ich so eine schlimme Darmerkrankung gehabt habe.

Und was muss man bei einer Darmsanierung alles beachten?

Man sollte sich ganz sicher sauber ernähren, bei unserer Form der Darmsanierung braucht man keine Zuckerfreiheit - wir machen eine Darmsanierung ohne Diät, das heißt: gesunde Ernährung, frische Bio-Kost, wenn man es verträgt, Obstsorten, Gemüse, Sellerie usw. Auch Gerichte, in die man Kurkuma einarbeiten kann, ob das jetzt Reisgerichte sind oder ob das zum Teil auch Süßspeisen sind, die man mit einem arabischen oder indischen Touch versehen kann, indem man Gelbwurz mit hineingibt. Kurkuma ist ganz wichtig für den Leberstoffwechsel und für eine Darmsanierung. Das verändert das Milieu im Darm und unterstützt unsere Symbionten, die ihren Stoffwechsel dann gut entwickeln können. Und das Interessante ist, wenn wir Bifidobakterien oder Laktobazillen geben, geben diese Antibiotika ab. Penicillin ist ja eigentlich auch ein Original, ein Stoffwechselgift von Penicillium, also von einem Pilz. Und so hat jedes Bakterium Antikörper gegen andere Bakterien und diesen Mechanismus machen wir uns zu Nutze, wenn wir eine Darmsanierung durchführen, wenn wir das Milieu verändern wollen.

Beispiel: Wenn Sie in den Garten reingehen und ein Beet sauber machen, was vorher verunkrautet war. Wenn Sie da nichts Vernünftiges hinein pflanzen, was sofort wachsen kann und gucken sich nur den Acker an (Zustand nach Antibiotikum - sage ich dann beim Darm), dann dauert es drei , vier Wochen und dann ist das ganze Beet wieder verunkrautet, obwohl Sie es schön sauber gemacht haben. Wenn Sie aber gleich etwas Vernünftiges hinein pflanzen, was wachsen kann, was Kraft hat, was sich entwickelt, dann werden die Lücken geschlossen, der Boden wird bedeckt und Sie haben ein wunderschön blühendes Beet. Ich habe zu Hause einen sehr schönen Garten um das Haus und die Praxis herum. Und wenn Patienten neu hereinkommen, sagen sie:  "Oh Sie haben ja einen tollen Garten." Dann sag ich: "So schön wie mein Garten blüht, so schön können Sie auch aufblühen, wenn Sie sich vernünftig ernähren, wenn Sie sich vernünftig verhalten und wenn Sie gut substituiert werden."

Ab wann kann man bei Kleinkindern orthomolekular behandeln?

Die Nährstoffe - bei den ganz Kleinen ist es so, dass wir etwas zur Darmsanierung geben.
Ich würde das 3-SymBiose plus empfehlen. Das ist ein Spektrum von Dünndarm- und Dickdarmkeimen in Kombination mit den Vitaminen B5, B6, B12, Folsäure und D3. Man kann es entweder mit ein bisschen Muttermilch anrühren und dann auf dem Finger immer zum Nuckeln geben während des Stillens. Oder man kann diesen Brei je nachdem, das muss nicht zu flüssig sein, immer auf die Brustwarze auftragen. Das Kind nimmt das sehr gerne, wenn es angelegt wird. Das ist überhaupt kein Problem. Bei den Kindern, die leider nicht an der Brust gefüttert werden, kann man es in die normal temperierte, also 37°C / 40 °C warme Flasche hineingeben, einmal gut durchschütteln, dann nehmen die Kinder das sehr gut an.

Gerade bei den Säuglingen ist es so, dass wir sagen können, zwei, drei Tage dreimal eine Kapsel geben - das ist auch interessant, sie bekommen die gleiche Erwachsenen-Dosis wie ein Siebzig-, Achtzigjähriger oder ein Vierzig-, Fünfzigjähriger, weil sie viele Keime brauchen, um das System wieder in Gang zu bekommen. Wenn wir das drei, vier Tage bei einem Säugling machen, dann ist der Darm in der Regel in Ordnung. Und viele brauchen dann erst mal lange keine weitere Therapie.

Welchen Wert hat das Stillen?

Das Stillen hat eine ganz, ganz wichtige Funktion. Das geht los im emotionalen Bereich und es geht weiter über die ganzen Immunglobuline, die über die Milch, vor allem über die Vormilch, auch an das Kind übertragen werden. Das ist eigentlich die beste Ressource, wobei leider viele Frauen heute so schlecht ernährt sind, dass das mit dem Stillen einfach nicht klappt.

Wie lange sollte man stillen?

Es gibt Frauen, die sagen. "Ich habe drei Jahre gestillt". Und dann sage ich: „Oh mein Gott.“ Untersuchungen sagen, solange eine Frau vier, fünf, sechs Monate lang stillt, solange hat das Kind Vorteile. Es wird immer besser, von dem was von der Muttermilch kommt.

Die Mutter entgiftet aber, setzt ihren Giftschrank sozusagen herunter, auch über die Muttermilch und da gibt es irgendwo einen Schnittpunkt bei diesen beiden Kurven und da kann man sagen, dass dieser ca. zwischen vier und sechs Monaten liegt. Darüber hinaus sollte man eigentlich nicht stillen, weil dann das Kind relativ zum ernährungsphysiologischen Vorteil zu viele Gifte, PCBs, aber auch Schwermetalle usw., von der Mutter bekommt und das ist eigentlich nicht gewollt.

Ich empfehle immer, ab sechs Monaten abzustillen. Ganz konsequent. Dahinter stecken eben auch Untersuchungsergebnisse von Muttermilch. Die Muttermilch in vielen Regionen in Deutschland ist zum Teil hoch belastet. Wenn Sie diese als Milch im Laden anbieten würden, würde sie verboten werden, weil sie zu giftig ist. Das muss man leider so sagen.